‘Wie soll ich nur mit diesem heute erfahrenen Wissen
umgehen, was soll ich jetzt tun?
Zur Polizei gehen, um die Tat zu melden?
Oder doch lieber schweigen und noch unglücklicher werden?
Soll ich mich von ihm trennen – ohne ihm den Grund für die Trennung zu verraten?
Oder soll ich mich von ihm trennen nachdem ich ihm vorher mein Handeln begründet habe?
Oder soll ich mich besser zuerst von ihm zurückziehen und mir gleichzeitig in einer anderen Stadt einen neuen Job und eine eigene Wohnung suchen?
Wenn ich mich für diese Variante entscheide… an was muss ich denken, damit ich all meine Sachen aus der gemeinsamen Wohnung räumen kann und er weder vorher noch am Umzugstag etwas davon mitbekommt?
Aber halte ich durch, mich die ganze Zeit zu verstellen, ohne ihm reinen Wein einzuschenken?
Sollte ich Ihn für seine Tat persönlich zur Rechenschaft ziehen, ihn bestrafen, Selbstjustiz üben?
Wenn ja, wie könnte ich es anstellen, wie würde ich ihn umbringen: durch schwer nachweisbares Gift, durch einen „Unfall“, ihn erschiessen oder erstechen?
Wie würde ich vor Gericht reagieren – sollte man mich der Tat überführen?
Würde ich den wahren Hintergrund für die begangene Tat, den Grund für diese Tat offenbaren?
Zur Polizei gehen, um die Tat zu melden?
Oder doch lieber schweigen und noch unglücklicher werden?
Soll ich mich von ihm trennen – ohne ihm den Grund für die Trennung zu verraten?
Oder soll ich mich von ihm trennen nachdem ich ihm vorher mein Handeln begründet habe?
Oder soll ich mich besser zuerst von ihm zurückziehen und mir gleichzeitig in einer anderen Stadt einen neuen Job und eine eigene Wohnung suchen?
Wenn ich mich für diese Variante entscheide… an was muss ich denken, damit ich all meine Sachen aus der gemeinsamen Wohnung räumen kann und er weder vorher noch am Umzugstag etwas davon mitbekommt?
Aber halte ich durch, mich die ganze Zeit zu verstellen, ohne ihm reinen Wein einzuschenken?
Sollte ich Ihn für seine Tat persönlich zur Rechenschaft ziehen, ihn bestrafen, Selbstjustiz üben?
Wenn ja, wie könnte ich es anstellen, wie würde ich ihn umbringen: durch schwer nachweisbares Gift, durch einen „Unfall“, ihn erschiessen oder erstechen?
Wie würde ich vor Gericht reagieren – sollte man mich der Tat überführen?
Würde ich den wahren Hintergrund für die begangene Tat, den Grund für diese Tat offenbaren?
Aber würden sie mir glauben, würden sie verstehen können,
Warum?
Oder sollte ich das Motiv nicht offenlegen, weil ich nicht möchte, dass man mich für verrückt erklärt?‘
Oder sollte ich das Motiv nicht offenlegen, weil ich nicht möchte, dass man mich für verrückt erklärt?‘
Diese und noch viele andere Fragen schwirren durch meinen Kopf… nachdem ich einen ganzen Tag in der Nordwestschweiz, in einem hellen, freundlichen Zimmer verbracht habe. Dort bin ich von einer dafür ausgebildeten Frau in zurückliegende Leben rückgeführt worden. Dies habe ich getan, weil meine beste Freundin es mir unbedingt empfohlen hatte. Dazu geraten hatte sie mir, weil sie mitbekommen hat, dass ich in meiner Partnerschaft sehr unglücklich bin. Mein Freund kommt mir auf der einen Seite seltsam innig und angenehm vertraut vor und gleichzeitig verspüre ich oft, statt Liebe, eine nicht erklärbare Abneigung und Wut gegen ihn. „Wahrscheinlich seid ihr euch in einem früheren Leben schon einmal begegnet. Dieses Zusammentreffen war womöglich nicht ideal. Melde dich doch zu einer Rückführungsseance an. Dort bekommst du mit grosser Sicherheit Klarheit, was und warum es mit euch nicht stimmt. Zum Beispiel warum du diese grosse Vertrautheit verspürst und diese Vertrautheit oft in Abneigung und Wut umschlägt. Ich kenne auch eine Adresse die ich dir gerne gebe. Anmelden musst du dich aber selbst, wenn du dich dafür entschieden hast“, beendete sie ihren Kurzmonolog mit ernster Miene.
Und so habe ich mich, nach kurzem Zögern, angemeldet und schliesslich den heutigen Termin bekommen.
Ich habe Einblicke in viele meiner vorangegangenen Leben
bekommen. Entscheidend, wichtig war aber nur ein einziges Vorleben. Die vielen
einzelnen Bilder, zusammengerafft in einem Film, der sich immer wieder
ungefragt vor meinen inneren Augen abspielt, bekomme ich jetzt nicht mehr aus
dem Kopf. Ja, damals, im Mittelalter war Er, mein heutiger Freund, eine Sie,
eine Frau! Wir waren zusammen aufgewachsen, kannten einander seit unserer
Jugend. Zum Zeitpunkt meiner Ermordung waren wir beide um 20 Jahre alt. Wir
hatten gemeinsame Pläne, wollten bald weg-ziehen, uns auf
die Suche nach einem besseren Leben machen. Beim Wandern durch die
Wiesenlandschaft hatte ich eine Kette mit einem wertvollen Anhänger gefunden. Dieses
Schmuck-stück sollte die Grundlage für die Umsetzung dieses Planes sein. Es
konnte uns in der neuen, besseren Umgebung zu einem guten Start verhelfen. Nicht
aus Not oder Elend, sondern aus reiner Habgier hatte SIE mich - während ich den
Fund im nahen Wald versteckte - hinterrücks mit einer grossen Keule erschlagen.
Sie hatte die Kette mit Anhänger unbedingt gewollt!
Die Erkenntnis, dass ich jetzt mit der Seele zusammenlebe, die mich einst getötet hatte, droht mir den Boden unter den Füssen wegzuziehen.
Die Erkenntnis, dass ich jetzt mit der Seele zusammenlebe, die mich einst getötet hatte, droht mir den Boden unter den Füssen wegzuziehen.
Musik hilft mir fast immer Ordnung in meinen Kopf zu schaffen:
https://www.youtube.com/watch?v=Kpsj7ifGcXw
Auch diesmal hoffe ich auf mein persönliches Wundermittel…
und eine Lösung… Ce sont les vies?
Weitere Infos zu den Geschichten /Index - Geschichtenverzeichnis - zu den AutorInnen:http://m3wg.blogspot.ch/2012/12/idee-konzept.html